Partnerstadt seit 6. November 1989
Ústí nad Orlicí (dt.: Wildenschwert) liegt etwa 150 km östlich von Prag in Ostböhmen im Bezirk Pardubice. Die Stadt hat mit umliegenden Dörfern rund 15.000 Einwohner. Sie ist Sitz des gleichnamigen Landkreises. Im 19. Jahrhundert wurde sie wegen ihrer großen Textilindustrie das „böhmische Manchester“ genannt. Näheres auf den Seiten der Stadtverwaltung .
(Ústí nad Orlicí sollte nicht mit dem größeren Ústí nad Labem in Nordböhmen verwechselt werden.)
Böhmische Dörfer
Die Städtepartnerschaft Neuköllns mit Ústí nad Orlicí ist die einzige mit stadtgeschichtlicher Bedeutung. Aus dem nahegelegenen Horní Čermná und anderen Orten in der Umgebung waren die Böhmischen Brüder Anfang des 18. Jahrhunderts wegen der Verfolgung ihres protestantischen Glaubens nach Rixdorf, dem späteren Neukölln, in Preußen geflohen.
Noch heute existiert ein „Böhmisches Dorf“ in Neukölln. Dies zeigt sich nicht nur am Ortsbild und der Architektur, sondern auch an der fortbestehenden „Evangelischen Brüdergemeine Berlin“ und der „Evangelisch-Reformierten Bethlehemsgemeinde Berlin“. Daneben wurde ein „Comenius-Garten“ und „Museum im Böhmischen Dorf“ errichtet sowie ein Verein „Archiv im Böhmischen Dorf“ gegründet.
Aktivitäten
Die Stadt Ústí nad Orlicí nimmt seit vielen Jahren am Alt-Rixdorfer Weihnachtsmarkt und am Strohballenrollen „Poprací“ im September teil. Die Freunde Neuköllns und andere Gruppen reisen regelmäßig zum Stadtfest nach Ústí nad Orlicí. Die Neuköllner Kulturvereinigung KoMed, die das „Poprací“ veranstaltet, fährt auch zur tschechischen Variante des Strohballenrollens namens „Rolovani“ nach Černovir, einem Ortsteil von Ústí nad Orlicí.
Außerdem besiegelten Neukölln und Prag 5 im Jahre 2005 eine weitere deutsch-tschechische Partnerschaft.